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Bengalkatze
Was sind Bengal-X Katzen?
Bengalen tragen den Tiger im Herzen. Entstanden ist die Rasse Mitte der 90er Jahre als Kreuzung aus der asiatischen Leopardkatze (Bild links) und der europäischen Hauskatze.
Eine gelungene Mischung. Für die ersten vier Generationen ab der Hybridkreuzung braucht es in der Schweiz eine Haltebewilligung. So als würde man einen Leoparden halten wollen. Bengalen haben den athletischen Körper und das Jagdverhalten einer Wildkatze, gewöhnen sich aber nach einiger Zeit auch an den Menschen. Das klappt meistens - aber nicht immer.
Jede meiner Bengal-X Katzen (ein Elternteil Bengale) hat ihren ganz eigenen Charakter - einige sind anhänglich und verschmust, andere kaum Zuhause. Bengalen sind extrem verspielt, sie lieben das Wasser. Der Rummelbach, der durch die Chatzalp, fliesst ist ihr liebster Spielplatz.
Ein Wort zur reine Rasse
Auf Chatzalp geborene Tiere sind zwar sehr schön, aber nicht reinrassig und folglich für Austellungen nicht geeignet. Chatzalp ist keine kommerzielle Katzenzucht. Meine Tiere stammen von einer bengalischen Mutter und einem unbekannten Vater aus der Nachbarschaft.
Zuchtkriterien interessieren mich genauso wenig wie Stammbäume oder Zuchtvereine. Mir geht es um den Charakter der Tiere und ihr Verhalten gegenüber dem Menschen.
Ich liebe es Bengalen im Haus zu haben und Nachwuchs zu züchten. Dadurch kann ich pro Jahr etwa 6 bis 12 Jungtiere zum Selbstkostenpreis abgeben.
Auf Chatzalp gibt es nur Freigänger. Bereits im Alter von etwa 7 bis 9 Wochen entdecken die Babys den Ausgang ins Freie und halten so die Mutter auf Trab.
Reinrassig, aber
«Zuchtausschuss»: Kater Fredi schielt.
Lifestyle
Chatzalp ist eine Freigänger-WG mit 6 bis 14 Katzen (und drei Menschen). Dass mal ein Tier das Weite sucht kann immer passieren. Speziell dann, wenn eine Katze vom Rest der Gang aus irgend einem Grund gemobbt und ausgegrenzt wird.
Es ist schon vorgekommen, dass ich einzelne Tiere aus psychosozialen Gründen platzieren musste. Nicht jede Katze kann sich in einem Rudel gleich gut arrangieren. Manche werden in der Gruppe nie glücklich.
Zweimal am Tag gibt es zu fixen Zeiten eine Fütterung. Wer nicht da ist kriegt nichts. So stelle ich sicher, dass die Tiere weiterhin jagen und sich aus einer Mischung von erlegter Beute und Industriefood ernähren. Kastriert werden nur die Kater.
Wer nicht da ist kriegt nichts: Willi (l.) und Mutter Kaya.
Medizinische Versorgung
Meine Katzen werden als Babys geimpft und alle drei Monate entwurmt. Sonst sehen sie den Arzt nur, wenn sie verletzt oder krank sind. Kaya musste mal ein gebrochenes Bein flicken.
Ich überlasse es den Abnehmern, wie weit sie den Empfehlungen der Tierärzte folgen. Denn: Ich bin vermute, dass viele Tierärzte aus finanziellen Überlegungen übertriebene Empfehlungen abgeben.
Tatsache ist: Ich hatte noch nie ein krankes Tier. Katzen sind zäh. Sie zeigen sofort, wenn etwas nicht stimmt. Das mit den neun Leben stimmt auch, im Fall. Katzen sind unkaputtbar. Und was bitte soll ein eingesetzter Chip? – Sollte der jemals zum Einsatz kommen ist das Tier mit höchster Wahrscheinlichkeit sowieso tot.
Babys: Sie dürfen erst in Haus wenn sie das «Prinzip Kistchen» begriffen haben. Solange bleiben sie auf dem Balkon.
Erziehung
Ein grosses Wort. Viel erreichen kann man bei einer Katze nicht. Vielleicht kann ich sie von bestimmten Orten fernhalten (Tisch, Sofa etc.), indem ich sie konsequent anschreie und runterschmeisse. Irgendwann wird sie es begreifen. Und zwar genau solange bis ich kurz den Raum verlasse. Dann wird sie selbstverständlich ohne zu zögern den verbotenen Platz besetzten.
Was hingegen sehr gut klappt ist die Gewöhnung ans Kistchen. Katzen sind von Natur aus reinliche Tiere und verschmutzen ihren Aufenthaltsort nicht. Die Jungtiere wachsen die ersten Wochen auf einem Balkon mit Kistchen auf. Anfangs dürfen sie nur stundenweise rein. Sobald sie das Kistchen konsequent benutzen, bleibt die Türe für sie offen.
Wichtig ist, dass die Katzentoilette täglich ausgeräumt und einmal wöchentlich gewaschen wird. Ein dreckiges WC wird die Katze nicht mehr benützen. Wenn die Katze trotzdem mal reinmacht nützt Strafe nichts. Ausnahme: Wird die Katze in flagranti erwischt, soll man sie anschreien und vertreiben.
Nach drei bis vier Mal wird sie diese Situation vermeiden. Chatzalp-Katzen sind in der Regel nach 6 bis 10 Wochen vollkommen stubenrein.
Mama ist die Beste: 8 bis 10 Wochen lang kümmert sich Kaya um die Kleinen, bringt ihnen alles bei, was sie wissen müssen. So lange herrscht Ruhe im Karton.
Für jedes Problem eine Lösung
Macht die Katze plötzlich wieder rein? Oder ist sie aggressiv gegenüber anderen Katzen? Oder gegenüber dem Halter? Oder frisst sie nicht? Oder zerstört die Wohnung?
Wer ein Problem mit einer Chatzalp-Katze hat wird individuell per Mail oder Telefon beraten.
Praktisch immer teilt die Katze durch ihr Verhalten mit, dass etwas nicht stimmt, dass ihr etwas nicht passt. Das kann ein dreckiges Kistchen sein, oder Einsamkeit oder manchmal auch ganz banales Zahnweh. Dank langjähriger Erfahrung kann ich fast jedes Problem beheben.
Im ungünstigsten Fall kommt die Katze heim nach Chatzalp.
© Leo Ferraro 2015